Salzbrunn,
im Jahre 1785
2, 1/4 Meile von Schweidnitz entfernt.
Dieses Dorf enthält 3 Antheile : Ober .-Nieder.- und
Neu Salzbrunn.
Worinn überhaupt 1. katholische 1653 eingezogene, dann
1. Evangelische seit 1742 erbaute Kirche, 2. Pfarr- 3. Schulhäuser,
69 Bauern, 28 Gärtner, 159 Häusler, 3 Wassermühlen,
und gesamt
1695 Personen befindlich sind.
Es ist ein Appertinenz der Herrschaft Fürstenstein.
Hier trifft man auch Gesundbrunnen:
Es gibt 3 Quellen, die alle in Ober-Salzbrunn
nahe der Straße, die durch
das Dorf gehet, befindlich. Sie heißen:
a.) Der Salzbrunn:
Er entspringt ohnweit von einem Bach, so mitten durch das
ganze Dorf
im Wege rinnet.
Die innere Einlassung der Quelle ist von Holz, die äußere
Umschränkung
von gehauenen Steinen gemauert, und stellt auf einen kleinen
engen Thurm
vor, worinn auf einer Seite in Stein die Jahreszahl 1594,
und auf der
Gegenseite 1717 eingehauen stehet.
( Vermuthlich mag erstere das Jahr der Entdeckung des Brunnens,
letztere aber seiner Wiederherstellung bezeichnen. )
Er läst sich leicht versenden, und schmeckt an entfernten
Orten
eben so wie bey der Quelle, nemlich salzig.
b.) Der Sauerbrunn:
10 Schritte von vorstehendem, quillt aus einem Steine, wobey
er groben
Sand mit auswirft.
Nicht weit von dem Ursprunge dieser Quelle werden Steinkohlen
gegraben.
In Krankheiten der festen Theile, wo diese zu schlaf sind;
zur Vermehrung
der Dauungskräfte, und zur Stärkung der Därme
leistet dieser gute Dienste.
Mit Rheinwein vermischt, schmeckt er sehr angenehm; er lässt
sich leicht
versenden, ist erst seit einigen 20 Jahren entdeckt worden,
schmeckt
ziehmlich säuerlich, wirft weniger Perlen im Glase, und
würde vielleicht
unter besserer Pflege und in weiterer Entfernung des Altwasserbrunnens
mehr geachtet werden.
c.) Der Heilbrunn:
Ist weiter vom Salzbrunn entfernt, und ist sehr tief, so dass
er nicht
ausgeschöpft werden kann; sieht etwas trübe aus,
giebt keinen sonderlichen
Geruch von sich, ausgenommen wenn er gekocht wird, so ist
sein Geruch
schweflicht; er hat auch keinen besonderen Geschmack.
Die dasigen Einwohner rühmen ihn sehr; äußerlich
kalt um den Kopf
gelegt vertreibt er Kopf.- und Augenschmerzen,
als ein gewärmtes Bad dient er in Gliederreissen und
Flüssen.
Da übrigens viele Schmiede im Dorfe sind, so könnte
er nützlich als
ein Schlackenbad gebraucht werden.
Quelle: Zimmermann´s Beschreibung Schlesiens
Band 5, ab Seite 254 . ( auszugsweise und unverändert
)
Diesen Teil, wie auch die weiteren 12 Bände kann man
bei mir als priv. Reprint erwerben. arichter@pocta.onet.pl
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